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Bahnbrechendes Werk der Betonplastik in neuem Glanz

Mittwoch, 14.11. 2012

(rg) Die Brunnenanlage „Welle“ nach einem Entwurf des Wieslocher Architekten und Grafikers Werner Degreif gilt inzwischen als eines der bahnbrechenden Werke der modernen Betonplastik. Die gesamte Anlage steht deshalb seit vielen Jahren unter Denkmalschutz. Für die Handwerkerausstellung im Jahr 1954 konzipiert und durch den damaligen Inhaber der Baufirma Emil Ritzhaupt gegossen und gespendet, fand die „Welle“ nach ihrer Erstaufstellung auf dem Marktplatz, später im Gerbersruhpark ihren Platz und wurde zu besonderen Anlässen immer wieder in Betrieb genommen. Zuletzt hatte der Zahn der Zeit an der fast 60 Jahre alten Betonplastik arg genagt und die Bewehrung trat teilweise schon zu Tage. Nach der Erneuerung der verrotteten Wasserleitung vor zwölf Jahren wurde der damals noch vorhandene im Innern versteckte Zulauf stillgelegt, sodass der Betrieb seither nur noch eingeschränkt möglich war. Diese unbefriedigende Situation hat den heimischen Handwerk- und Gewerbeverein auf den Plan gerufen, der den Anstoß zur Sanierung des Brunnens gab. Nachdem die Verwaltung die denkmalrechtliche Genehmigung eingeholt hatte, konnte dank privater Sponsorengelder, die der Ehrenvorsitzende des Handwerk- und Gewerbevereins Hermann Wimmer einwarb, mit der Betonsanierung begonnen werden. Der Auftrag über 4.000 Euro wurde im Sommer 2011 ausgeführt. Danach präsentierte sich die Brunnenanlage zumindest äußerlich saniert. Der schwierigere als auch technisch und finanziell aufwändigere Teil war die Wiederherstellung der Wasserversorgung und die Erneuerung der Pumpentechnik. Angesichts der geschätzten Kosten in Höhe von 15.000 Euro hatte die Verwaltung im Ausschuss für Technik und Umwelt zunächst für eine eingeschränkte Wiederherstellung plädiert. Der Gemeinderat machte aber unmissverständlich klar, dass man eine Instandsetzung ohne Einschränkungen will und beauftragte die Verwaltung, mit Hilfe weiterer in Aussicht gestellter Spenden auch die Wassertechnik zu sanieren. Dieter Degreif, ein Neffe des bereits im Juni 1962 verstorbenen Architekten und Malers Werner Degreif, der nicht nur als erster Winzerkönig „Dieter, der Einzige“ über die Weinstadt hinaus bekannt ist, hat nun die Sanierung des Brunnens zu einem persönlichen Anliegen gemacht und anlässlich seines 75. Geburtstages im Sommer dieses Jahres bei den zahlreichen Gratulanten und Gästen eine Spende erbeten. So kamen, von dem Geburtstagskind großzügig aufgerundet, 5.000 Euro zusammen, die für die Brunnensanierung zur Verfügung gestellt werden konnten. Weitere 2.000 Euro wurden von den Nachfahren Werner Degreifs aufgebracht. So sicherten beide Beträge zusammengenommen die Finanzierung der aufwändigen Brunnentechnik, die mit rund 10.000 Euro abgerechnet wurde. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde mit den Sponsoren und beteiligten Betrieben ist die Brunnenanlage am 12. November in Betrieb gegangen und in diesem Rahmen die Spenden der Familien Degreif an Oberbürgermeister Franz Schaidhammer übergeben worden. Der Oberbürgermeister freute sich „dass wir nun die ‚Welle‘ wiederhaben, auch für die nächste Generation.“

Die an der Sanierung Beteiligten: Sponsoren, Ideengeber, Gemeinderäte und Oberbürgermeister Franz Schaidhammer freuen sich über die restaurierte Brunnenanlage.Foto: KHP

Malermeister i.R. Hermann Wimmer (rechts im Vordergrund) hat über die kühne „Welle“ seit 58 Jahren gewacht und vor zwei Jahren die Restaurierung angestoßen. Nach seinen Erinnerungen wurden die statischen Berechnungen für den schwierigen Betonguss vom Wieslocher Statiker Alfred Gruninger durchgeführt, der übrigens beim ersten Versuch misslang. Mitgearbeitet an der Verschalung hat, nach Wimmers Worten, damals auch der Maurerlehrling Kurt Wagner, heute gewichtiger CDU-Stadtrat, Vorsitzender der Senioren-Union und ehemaliger Vorstand des Handwerk- und Gewerbevereins. Alle Fotos: K.-H. Pfeiffer

 

  • Die Brunnenanlage „Welle“ nach einem Entwurf des Wieslocher Architekten und Grafikers Werner Degreif
  • Übergabe der Spenden in Höhe von €2000,-- und €5000,-- der Familien Degreif an Oberbürgermeister Franz Schaidhammer
  • Malermeister i.R. Hermann Wimmer (rechts im Vordergrund) hat über die kühne „Welle“ seit 58 Jahren gewacht und vor zwei Jahren die Restaurierung angestoßen.

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